Mythologien, vor allem die antike, sind eine starke Quelle meiner künstlerischen Inspiration. Mich fasziniert daran, dass ihre Aussagen universal und auch heute noch aktuell sind. Die dargestellten Menschen und Götter, ihre Konflikte und Verhaltensweisen: Sie sind heute noch genau so, wie in den alten Mythen erzählt.
Zahlreiche Mythen der griechisch-römischen Mythologie finden wir in dem Werk „Metamorphosen – Verwandlungen“ (ca. 3-8 n. Chr.) des römischen Dichters Ovid. Besonders spannend ist für mich, dass sie ausgewählt und angeordnet wurden unter dem Gesichtspunkt der Verwandlung, denn für Ovid befindet sich die Welt in einem ständigen Prozess. So erzählt er, wie aus Menschen Pflanzen, Tiere, Steine, Flüsse, Gestirne und vieles mehr geworden sind, denn cuncta fluunt „alles fließt“; alles, was ist, war einmal anders; nichts bleibt, wie es ist.
Deshalb arbeite ich seit Jahren mit Leidenschaft an der Illustration von Ovids „Metamorphosen“.
Auch mein künstlerisches Anliegen ist es, das Flüchtige, die Bewegung wie fließendes Wasser, Spiegelungen, Lichtreflexe, flackerndes Feuer darzustellen. Es betrifft aber auch meine Arbeitsweise selbst, sei es bei der Malerei oder bei der Radierung: Auch hier lasse ich gern den Zufall machen, was er will.
Denn es gibt nichts Beständiges, das einzige Beständige ist der Wandel.















